Mac App Store: Was wir bis jetzt wissen

Apple liebt die Geheimniskrämerei wie kaum ein anderes Unternehmen. Da verwundert es kaum, dass in Bezug auf den für den 6. Januar in Aussicht gestellten Mac App Store noch einige und durchaus wichtige Fragen offen sind: Wir haben im Vorfeld der Eröffnung die wichtigsten uns bekannten Eckdaten zusammengetragen.

Ein mögliches Logo des Mac-AppStore

• Der Mac App Store setzt Snow Leopard voraus und wird ab dem 6. Januar als kostenloser Download über die Softwareaktualisierung bereitstehen. Der Download-Shop für Mac-Anwendungen wird bereits vom Start weg in 90 Ländern verfügbar sein – so auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

• Vorausgesetzt wird Mac OS X 10.6.6, welches sich bereits seit längerer Zeit in der Erprobung befindet und vermutlich noch heute Abend erscheinen wird.

• Spekulieren muss man in Bezug auf die konkrete Uhrzeit, ab welcher der Mac App Store zum Download bereitstehen wird. Wir gehen davon aus, dass sich Apple in Bezug auf das Timing an den iOS-Updates orientiert und den Startschuss somit gegen 10 Uhr „Cupertino-Zeit“ geben wird – in Deutschland ist es dann 19 Uhr.

• Die Produktpalette wird sowohl kostenpflichtige als auch Gratis-Apps umfassen. Demo-Versionen kostenpflichtiger Programme sollen nicht über den Mac App Store verfügbar sein, diese müssen laut Apple von den Entwicklern separat bereitgestellt werden. Es ist aber davon auszugehen, dass einige Entwickler im Funktionsumfang reduzierte „Lite“-Version ihrer Apps anbieten werden, so wie es bereits seit langer Zeit im App Store für die iOS-Plattform gang und gäbe ist.

• Laut einer Mitte Dezember versandten Pressemitteilung hat Apple folgende Kategorien im Mac App Store vorgesehen: Bildung, Spiele, Grafik & Design, Lifestyle, Produktivität und Dienstprogramme. Auf der Produktwebsite wird darüber hinaus noch die Kategorie Musik genannt.

• Der Mac App Store wird durch Apple redaktionell betreut, beispielsweise sollen die Lieblings-Apps des Mac-App Store-Teams an prominenter Stelle aufgelistet werden. Solche Listen kennt man bereits aus dem App Store auf iPhone, iPod touch und iPad. Sie sind insbesondere für Entwickler wichtig: Ein solcher „Ritterschlag“ gepaart mit der hohen Sichtbarkeit auf der Startseite des App Stores sorgt für steigenden Umsatz. Vorab-Screenshots nach zu urteilen, wird es analog zum iOS-App-Store einmal mehr Top-Listen geben, in der die am häufigsten gekauften und kostenlos heruntergeladenen Apps aufgeführt werden.

• Lob und Tadel: Mac-Apps werden sich ebenso bewerten lassen, wie es bereits im iOS-App-Store möglich ist.

• Mac-Entwickler bestimmen den Preis ihrer Apps selbst. 70 Prozent der Erlöse werden ausbezahlt, müssen aber von den Entwicklern selbst versteuert werden. Die restlichen 30 Prozent werden, wie auch im iOS-App-Store, von Apple eingestrichen. Nicht aber ohne Gegenleistung, denn dem Entwickler entstehen durch die Bereitstellung der Apps im Mac App Store keinerlei Kosten für das Hosting, den verursachten Traffic oder die Zahlungsabwicklung. Die Ausschüttung an die Entwickler erfolgt monatlich.

• Es scheint keine unmittelbare Funktion zu existieren, um die Preise einer App der von Land zu Land variierenden Kaufkraft anzupassen oder Faktoren wie die für die Übersetzung einer App anfallenden Kosten territorial zu berechnen. Wie auch im mobilen App Store gilt hier: Eine App, ein Preis. Der Preis einer App wird dann zu einem von Apple festgelegten fixen Wechselkurs umgerechnet – im deutschsprachigen Raum dürfte dieses Vorgehen preislich zugunsten der Kunden ausfallen, denn Software ist in Deutschland oft teurer als in den USA.

• Die Installation gekaufter Apps soll in nur einem Schritt möglich sein. Wie aber nun genau im Mac App Store bezahlt werden kann, ist derzeit noch unklar: Mit einer Option zur Zahlung via Kreditkarte darf fest gerechnet werden, ob aber auch über einen mit iTunes verknüpften ClickandBuy-Account gezahlt werden darf oder sogar iTunes-Prepaid-Karten verrechnet werden können, wurde bisher leider nicht kommuniziert. Insbesondere die Zahlung über via iTunes Karten eingezahltes Prepaid-Guthaben wäre eine interessante Option, da die Wertkarten oft mit einem Preisnachlass um die 20 Prozent angeboten werden.

• Wer seine Anwendungen möglichst aktuell halten will, musste sich bisher manuell um den Bezug von Updates kümmern oder einen kostenpflichtigen Service nutzen (beispielsweise via MacUpdate). Der Mac App Store führt hingegen Buch über die installierten Apps, Updates können wie vom iPhone gewohnt über die App-Store-Anwendung einzeln oder „in einem Rutsch“ eingespielt werden.

• Updates werden kostenlos sein. Das stellt Entwickler vor eine Herausforderung, denn für die Aktualisierung auf eine neue Programmversion mit grundlegenden Neuerungen kann nicht ohne weiteres erneut zur Kasse gebeten werden.

• Über den Mac App Store gekaufte Anwendungen sollen sich auch auf mehreren Macs installieren und verwenden lassen, ein Limit in Bezug auf die Anzahl der Installationen ist bisher nicht bekannt.

• Apple bietet den Entwicklern eine Art Kopierschutz-System an, dessen Verwendung aber freiwillig ist – zusätzliche Kopierschutzmaßnahmen dürfen seitens der App-Entwickler nicht implementiert werden.

• …

Noch sind viele Fragen offen, weshalb die Einweihung des Mac App Stores ganz sicher zu einem spannenden Ereignis wird. maclife.de wird die Eröffnung des Mac App Stores am 6. Januar redaktionell begleiten.

QUELLE: http://www.maclife.de/mac/software/mac-app-store-was-wir-bis-jetzt-wissen

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